Rückblick 2023


Wenn ich so zurück schaue, war 2023 das wohl beste Jahr seit langem. Es hat zwar ein wenig holprig angefangen, aber es wurde besser.

Das Jahr begann damit, dass wir noch immer mit dem Tiefbauer im Klinsch lagen, weil er sich standhaft weigerte, unser Garagenfundament auszubessern und die Arbeiten abzuschließen. Auf die Mängelanzeige unsererseits reagierte er wie ein kleines Kind und am Ende des Tages standen wir ohne fertige Arbeiten und mit reichlich Wut im Bauch da. 

Glücklicherweise ist Dorfleben hier bei uns Programm und so hatten wir, dank lieber Freunde und Nachbarn aus dem Dorf, im Frühjahr unsere Garage stehen. Mit ausgebessertem Fundament und so, wie es unser lieber Herr Tiefbauer nicht hinbekommen hat. Ich frage mich echt, wie der seine Ausbildung bestanden hat und dann auch noch Bauleiter bei einer Hausbaufirma werden konnte? Aber ich schreibe mich schon wieder in Rage. 

Also weiter im Text mit Haus Nr. 2 im alten Zuhause. Der Dachdecker geht ihm Frühjahr zu Werke und guck mal einer an, klappt es plötzlich mit dem Preis, der nur ein bissl über dem liegt, den die Versicherung ausgerufen hat. Na sowas aber auch ...

Kurz nach dem Dachdecker rücken die Maler an und stellen uns für ca. 3 Monate Trockengeräte ins Haus. Danach machen uns die Jungs und Mädels den Hausflur wieder chic und ich bin begeistert, dass es auch noch Handwerker gibt, die ihren Job verstehen. Pluspunkt die Herrschaften.

Und dann ist es endlich soweit ... Anfang Mai haben wir dermaßen die Schnauze vom alten Zuhause voll, dass wir den Umzugstermin in einer Nacht- und Nebelaktion vorziehen und unsere alte Wohnung ohne unsere Möbel verlassen. Die kommen erst Ende Mai rüber, aber das ist uns egal. Die ersten Wochen leben wir also mit Campingstühlen und den Möbeln, die wir ohne großen Aufwand aus der Wohnung bekommen haben. Es ist nicht wirklich gemütlich, aber wir lieben es. Denn es ist uns und die ganze Welt kann uns mal.

Täglich werkeln wir und erledigen die letzten Kleinigkeiten, wie Kartons ausräumen, Schränke bestücken usw. Es wird zusehends gemütlicher und unser Zuhause. Im Juni nehme ich dafür noch eine Woche Urlaub und erledige alles was mit Ämtern und Ummeldungen zu tun hat, verfasse reichlich eMails und führe Telefonate wegen Adressänderungen. Ich habe zwar nicht wirklich Urlaub und Zeit für uns oder Unternehmungen, aber ich bekomme alles erledigt, was ich mir vorgenommen habe. Ein gutes Gefühl, dass es weiterhin und reibungslos voran geht.

Im Sommer startet dann die nächste große Aktion, denn die Garage steht, ich konnte sie bereits nach Aufbau grundieren und nun wird es Zeit für die erste Lage Lasur. Leider hat uns das Wetter vom Mai bis zum Sommer kräftig dazwischen gefunkt, aber ich bin tiefenentspannt, denn sobald die Grundierung drauf ist, ist alles tutti. Und so hilft mir ein lieber Freund und Kollege meines Mannes und eine Nachbarin, die inzwischen auch zu einer sehr guten Freundin geworden ist, beim Streichen. Zeitgleich rücken weitere Nachbarn an und helfen meinem Mann beim Pflastern des Garagenbodens.

Aber da ist auch noch das Ding mit der Versicherung. Ihr werdet euch sicherlich an meinen Rückblick von 2022 erinnern, bei dem ich euch erzählt habe, dass wir planen, die aktuelle Versicherung zu verlassen. Das hatten wir auch wirklich vor. Haben Angebote bei anderen Versicherungen eingeholt und hatten sogar Gespräche mit der potenziellen neuen Versicherung. Und dann kommt unsere aktuelle Versicherung ums Eck. Man wollte uns nicht gehen lassen, weil wir doch so gute Kunden wären. Klar sind wir das. Wir schieben euch ja jeden Monat so richtig Asche in den Allerwertesten. Man buhlt, macht Gegenangebote und haut schließlich dermaßen einen raus, dass uns Hören und Sehen vergeht und wir uns dazu entscheiden zu bleiben. Denn das, was die uns da anbieten, kann niemand toppen.

Und neben den kleinen und großen Arbeiten kommen wir so richtig an. Wir zelebrieren unsere Terrasse, grillen, laden Leute ein, ich teste meine Küche auf Herz und Nieren, feiere sie total und wir genießen es, dass das alles uns gehört. An manchen Abenden zünden wir spontan ein Lagerfeuer auf der Terrasse an, sitzen bis spät in die Nacht dort, plaudern und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Manches Mal sind wir beiden allein, manches Mal sitzen wir dort mit Freunden und haben die beste Zeit unseres Lebens. 

Und diese Freunde möchte ich nicht unerwähnt lassen, denn sie sind allesamt aus dem Dorf. Wir kannten vorher niemand von ihnen. Doch seit wir Eigentümer des Grundstücks und fast jedes Wochenende hier sind, haben wir sie peu a peu kennen gelernt. Und bei dem ein oder anderen passte es sofort wie Arsch auf Eimer und es entstand eine dicke Freundschaft. Wir können uns auf einander verlassen und haben die gleiche Wellenlänge. Wir dürfen bei einander sein, wie wir sind und es gibt weder Erwartungshaltungen noch andere Befindlichkeiten. Wir helfen einander, sind immer für einander da, können über alles sprechen und schreiben das Thema Ehrlichkeit auf allen Seiten groß. Wir können gemeinsam lachen, weinen und über ernste Dinge sprechen. Wir haben ähnliche Interessen und unternehmen viel gemeinsam. Freundschaft eben.

Aber auch die Nachbarschaft ist genial. Da kommen einfach spontane Anfragen, ob du heute Abend auf ein Bierchen rüber kommen möchtest. Und so etablieren wir mit dem ein oder anderen Nachbarn eine neue kleine Tradition, bei der wir uns alle Ritt bei uns oder beim entsprechenden Nachbarn auf ein Gläschen und Snacks treffen. Mal im Haus, mal mitten auf der Straße an Stehtischen. Und wir lieben es.

Derweil schreitet das Jahr fort und als es auf den Herbst zugeht, entdecken wir in Haus Nr. 2 weiteren Schimmel. Wir bemühen erneut die Versicherung, der Gutachter rückt aus und findet heraus, dass der Schimmel nicht vom Hagel kommt, sondern von Kondenswasser, das seit Monaten fröhlich ins Mauerwerk läuft. Äh, wie jetzt? Ich mag grad schreien. Aber der Gutachter beruhigt mich und meint, dass es kein großes Ding wäre. Die Dachdecker müssten nur nochmal ran und dann würde nichts mehr nachlaufen. Na, dein Wort in Gottes Gehörgang. Und so rücken die Dachdecker erneut an und beheben das Malheur. Nun heißt es trocknen lassen und im Frühjahr 2024 sollte der Drops dann endlich gelutscht sein. Der Maler weiß Bescheid und steht in Lauerstellung. 

Im September gönnen wir uns dann mal ein paar Tage Auszeit, zeigen Malerarbeiten an der Garage, tropfenden Häusern und allem, was sonst noch so ansteht, den Stinkefinger und verschwinden auf die schwäbische Alb. Zu guten Bekannten, die schon geraume Zeit an uns dran sind, dass wir sie doch endlich nochmal besuchen sollen. Viel zu lange ist unser letztes Treffen her. Ich sage nur: "Böses C"

Nach unserem Urlaub und während das Wetter so gar keine Lust hat, sich in Herbst und Winter zu verabschieden, legen wir trotzdem die Pinsel nieder. Denn es ist vollbracht. Mit den letzten schönen Tagen des Herbstes ist die Garage zum zweiten Mal lasiert und damit fertig für die Garagentore, die im November kommen sollen.

Ende Oktober gebe ich mir ungewollt eine Woche Auszeit, indem ich zum ersten Mal das böse C bekomme und so richtig out of order bin. Eigentlich sollte ich in dieser Woche meinen Gewinn vom Frühjahr einlösen und in Leipzig im Tiny Haus sitzen, aber nü. So hüte ich das Bett und bin noch Wochen später ziemlich knapp bei Luft.

Im November verdrücke ich mich dann nochmal eine Woche nach Hamburg und besuche eine liebe Freundin, während der Gatte die Stellung hält und gemeinsam mit dem Fachmann die Garagentore einbaut. Und nicht nur Hamburg machen wir Hühner unsicher, es geht auch einen Tag ans Meer. Das habe ich mir gewünscht und ich genieße es total. Mal wieder Haare zerzausen lassen, Meeresluft atmen, den Möwen zugucken und Wellen hüpfen. Ich liebe es.

Und dann wird es ruhig im Blockhaus. Wir lassen es gemütlich angehen und kommen langsam in Weihnachtsstimmung. Die ersten Vorbereitungen gehen los und dann sind es nur noch zwei Wochen bis zum Jahresende. Wir haben beide Urlaub und machen nur, wonach uns ist. Wir leben in den Tag hinein und nehmen uns ganz viel Zeit für uns und unsere Freunde. Weihnachten verbringen wir erstmals ganz anders als gewohnt und feiern mit unseren Freunden. Ganz entspannt, bei uns. Mit gutem Essen, tollen Gesprächen und keinerlei weihnachtlichem Erwartungsdruck. Wir haben einen super schönen Abend und versacken ganz ordentlich. Die Feiertage sind wir bei unseren Familien und auch da geht es ein bisschen anders zu, als sonst. Aber es ist richtig gut und wir genießen es.

Die letzte Woche des Jahres fängt sich der Gatte dann noch eine Erkältung und wir machen uns maximal über die letzten Weihnachtsplätzchen her, während Sofa, Wolldecke, Tee und Fernsehprogramm unsere besten Freunde sind. Wir haben keinen Bock auf nix und auch wenn, nach mehreren Wochen des Regens, mal wieder die Sonne scheint, lockt sie uns nicht hervor. 

Das Jahresende verbringen wir dann gleichermaßen ruhig. Obwohl wir diverse Einladungen haben, entscheiden wir uns bewusst dafür, den Silvesterabend zuhause zu verbringen. Ich mache uns ein kleines Snackboard, es gibt Cocktails und Silvestersendungen im Fernsehen. Unser Plan ist es, um Mitternacht auf die Straße zu gehen und zu gucken, wer da ist. Mit den Leuten gibt es dann ein Glas Sekt und wir hoffen, dass sich daraus eine Art kleiner Straßenparty ergibt. Aber es kommt anders und wir gehen doch schon früher zu Freunden rüber, da sie uns noch einmal gebeten haben, doch zu kommen. Und so haben wir einen sehr schönen und etwas unkonventionellen Silvesterabend.

Fazit und so

Was soll ich sagen? 

2023 fing holprig an, hatte holprige Stellen im Jahresverlauf, aber im Gesamten war es ein tolles Jahr. Wir wurden endlich Blockhausbesitzer, haben uns den Traum vom Landleben erfüllt und sind in allen Belangen belohnt worden. Wir sind so richtig angekommen und leben nun das Leben, wie wir es uns immer vorgestellt haben. 

Darüber hinaus habe ich viel über mich selbst gelernt und mich weiter entwickelt. Ich habe Dinge verstanden, angewandt und bin positiv überrascht worden.

Wanderungen gab es kaum und auch meine angedachte Trekkingtour durch den Westerwald hat nicht stattgefunden. Aber, um bei der Wahrheit zu bleiben, ich habe nichts vermisst. Es gab so viele tolle, positive und bereichernde Dinge in 2023, dass sich die Prioritäten verlagert haben. 

2024 soll es dann aber zu meiner "Camp-to-Camp-Tour" kommen und auch werde ich sie nicht, wie geplant, alleine laufen. Sondern mit einer guten Freundin, weshalb ich mir bereits ein neues Zelt gekauft habe und sie mein aktuelles Zelt bekommen wird. Dazu bald mehr.

2023 ist nun Geschichte und 2024 darf gern so positiv weiter gehen und werden, denn Pläne haben wir reichlich ...

Mach's gut 2023 und vielen Dank

Willkommen 2024 ... Wir rocken es und lassen es richtig im positiven Sinne krachen!

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