Rückblick 2022


2022 ist fast Geschichte und 2023 nicht mehr fern. Zeit, einen kleinen Rückblick auf 2022 zu wagen. Auf all seine Höhen und Tiefen. Ich ziehe Bilanz. Kann 2023 so weitergehen wie 2022 oder darf es gern anders daher kommen?

Das Jahr 2022 beginnt

Als 2022 begann, war da diese Euphorie. Das Haus stand seit November 2021, die Elektroarbeiten waren in vollem Gange, die Arbeiten in den Bädern ebenso und man hatte uns für Februar angekündigt, dass dann der Estrich kommen sollte. Der kam auch, wie vereinbart und dann ruhten die Arbeiten erst einmal. Die Elektrik war zu diesem Zeitpunkt fertig.

Und dann ging es gefühlt nur noch bergab. Im März kündigte unser Sanitärfachmann an, dass er krankheitsbedingt mindestens acht Wochen ausfallen würde. Also warteten wir. Nach acht Wochen dann die Nachricht, dass er weiter krank ist und nicht weiß, ob er überhaupt in seinen Job zurück kann. Er riet uns, einen neuen Sanitärfachmann zu suchen. Also suchten wir. Geschlagene drei Monate. Und dann fanden wir das Chaos. Nach fast 5000€ und kaum erkennbaren Fortschritten beendeten wir die Zusammenarbeit und suchten erneut. Der dann folgende Sanitärfachmann verstand sein Handwerk und ging an Selbiges.

Im entstandenen Chaos hatte unser Bodenleger begonnen und auch er verstand sein Handwerk. Fast zeitgleich sollte das Fundament für die Garage gegossen werden und das Schicksal nahm erneut seinen nicht so prickelnden Lauf.

Die Jahresmitte

Dem Theater mit dem Haus nicht genug, zerlegt es im Mai unser zweites Haus durch tennisballgroße Hagelkörner. Das Dach ist fritte, einige Fenster nur noch Atömchen, Wasser dringt ins Haus, sobald es regnet und wir lamentieren fast täglich mit der Versicherung rum. Die Versicherung ist der Ansicht, die Kostenvoranschläge von Dachdecker, Maler usw. wären völlig überzogen und wollen uns gerade mal ein Almosen geben. Glücklicherweise ist der Sommer so heiß und trocken, dass wir ein paar Monate Schonfrist haben.

Zurück zum Haus im Westerwald: Die Küche kommt. Endlich … Das erste Mal, dass ich seit 2005 eine ordentliche Küche besitze. Genau so, wie ich sie möchte. Mit allem, was ich täglich brauche und die letzten Jahre vermisst habe. Jedes Wochenende, wenn wir im Haus werkeln ist sie im Einsatz und ich liebe sie.

Ansonsten beginnen die Arbeiten außen am Haus und ich streiche das Haus zusammen mit Freunden, Bekannten und Verwandten. Ich besiege meine Höhenangst, als ich am letzten Streichwochenende allein in den Giebel muss, weil sonst keiner Zeit hat, mir zu helfen. Ich platze fast vor Stolz und kann mit Fug und Recht behaupten, keine Probleme mehr mit Höhe zu haben.

Das Debakel der Garage geht derweil weiter und wir bemühen unsere Rechtsschutzversicherung, weil uns der Tiefbauer von Woche zu Woche vertröstet. Dem Tiefbauer klingeln scheinbar die Ohren und er legt endlich los. Und dann baut er Sch … Natürlich will er es nicht gewesen sein und beruft sich auf mangelnde Kommunikation mit uns, bzw. demjenigen, der die Ausschachtarbeiten gemacht hat. Die Männer schaukeln sich hoch und ich greife schließlich schlichtend ein. Ich entlocke ihm eine Entschuldigung und das Versprechen, nachzubessern und bald weiter zu machen. Und dann habe ich die Worte von “Dinner for one” (the same procedure as …) im Ohr, denn er hat wöchentlich Ausreden, warum er nicht weiter machen kann. Mal wieder. Die Schose zieht sich bis zum Jahresende.

Das Jahresende

Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass die Garage noch immer nicht steht. Mal davon abgesehen, dass ich erneut unseren Anwalt bemühe und jetzt tatsächlich eine Mängelanzeige schreibe. Die Garage können wir erst aufstellen, wenn wir sie auch innerhalb einer Woche streichen können. Streichen dürfen wir die spezielle Lasur, bzw. die Grundierung nur bis 5 Grad und an die kommen wir erst im Frühjahr 2023 das nächste Mal ran.

Und es kommt, wie es kommen muss. Als ich eine Woche vor Weihnachten den ersten Urlaub für 2022 antrete, bin ich so durch, wie schon lange nicht mehr. 2022 bestand nur aus Arbeit und Haus und es blieb keine Luft zum Durchatmen. Denn irgendwann willst du einfach nur noch fertig werden. Willst einziehen und den Traum vom Blockhaus auf dem Land endlich mit Schleifchen und Glitzerpulver krönen. Besonders, wenn du den Rückblick wagst und dir bewusst wirst, dass du eigentlich schon über ein halbes Jahr in dem Haus wohnen könntest, wenn die dusseligen Handwerker ihren Job machen würden.

Die Geschichte mit unserem anderen Haus ist inzwischen so “ausgegangen”, dass die Versicherung auf ihren Almosen beharrt und wir das Dach nur notdürftig reparieren lassen können. Der Hausflur ist durchzogen von Schimmel und Nässe und noch zum Jahresende wissen wir dann auch, wie es da weiter geht. Auch hier ist die Versicherung nur für ein Almosen bereit und mir ist danach mal kräftig zu schreien. Saftsäcke. Wenn die so abgespeist würden, wäre der Teufel los. Elendes Volk. Und so hab ich auf die letzten Tage des Jahres nochmal so richtig Wut im Bauch. Wäre ich nicht so gut erzogen, würde jetzt hier eine üble Schimpftirade stehen. Aber keine Sorge, ich bin gut erzogen.

Der Dachdecker kann erst Anfang 2023 beginnen. Wie fast überall: Kein Material und viel zu viel zu tun. Und bis dahin regnet und schneit es weiter fröhlich rein. 2023 kann die Versicherung dann andere Deppen suchen, die ihnen monatlich ein Schweinegeld in den Rachen kippen. Wir kündigen alles, was wir dort haben. Und wir haben wirklich alles dort. Viel Spaß ohne uns, Freunde. Warum soll ich ner Versicherung ein Schweinegeld zahlen, wenn die eh nix regulieren? Noch nie mussten die was bei uns regulieren und jetzt haben wir mal was und werden im Regen stehen gelassen. Besten Dank auch. Da kann ich auch bei einer Wald und Wiesen Versicherung die Hälfte zahlen und bekomme auch nix reguliert.

Und sonst?

Tja … Sonst? … Im Oktober 2022 komme ich per Zufall zur Adventure Association. Ein bunter, verrückter, aber total liebenswerter Haufen von Outdoorern, Bushcraftern usw. Bei ihnen finde ich lauter liebe Menschen, die für einandern da sind, sich gegenseitig supporten und sich gegenseitig helfen. Ich fühle mich sofort wohl bei ihnen und bin ihnen auch sehr dankbar. Dafür, wie sie als Gruppe sind, für die einzelnen Mitglieder, den Support, die Hilfe. Aber auch dafür, dass sie einen auffangen oder konstruktive Kritik geben. Sie haben immer ein offenes Ohr, helfen wo es geht und auch wenn der ein oder andere rauh daher kommt, hat derjenige garantiert einen ganz weichen und liebenswerten Kern. Ich mag die Bande wirklich und kann nur “Danke” sagen, dass ich zu ihnen gehören darf. Sie haben es möglich gemacht, dass ich tolle Kontakte knüpfen konnte und so stehen für 2023 die ersten Pläne. Ich freu mich drauf.

Ansonsten beschränkt sich mein Rückblick hauptsächlich auf unser Haus. Es gab keine Trekkingtouren oder längeren Wanderungen. Maximal kleine Feierabendtouren und das Justieren der Ausrüstung. Ich bekam zwar mein Zelt, kann es aber erst 2023 testen, wenn die (ursprünglich für 2022 geplante) Westerwaldtour stattfindet.

Fazit und so

2023 darf keinesfalls so weiter gehen, wie 2022, sonst drehe ich durch. Ich mag mich nicht mehr mit pappnasigen Handwerkern oder Versicherungen rumschlagen, Anwälte bemühen, gefühlt täglich eMails verfassen oder Anrufe tätigen. Ich habe die Schnauze voll davon, mich für dumm verkaufen, mit Almosen abspeisen oder vertrösten zu lassen und möchte einfach mal jemand erleben, der Zusagen macht und dann anpackt.

Bleibt die Hoffnung, dass der Rückblick auf 2023 etwas erquicklicher wird und ich mehr von Wanderungen und Co. berichten kann.

Für meinen Geschmack ist dieser Rückblick schon viel zu lang und viel zu negativ ausgefallen *lach*

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