Meine Suche nach dem heiligen Trekkingzelt-Gral
Wie lange kann man eigentlich brauchen, um ein Trekkingzelt zu finden?
Ich sag euch, ewig …
Zumindest, wenn man so drauf ist, wie ich, Ansprüche hat und zu Zeiten von Corona auf die Schnapsidee kommt, ein neues Trekkingzelt haben zu wollen. Weil man jetzt mal allein oder mit ein paar Mädels auf Tour gehen möchte und dazu nicht das 3,5 kg schwere Tunnelzelt mitschleppen mag.
Und jetzt kommt’s …
Ich habe geschlagene 2 Jahre gebraucht, um endlich ein neues Zelt zu finden. Denn, wie gesagt, Frau hat ja Ansprüche. Und jedes Mal, wenn man glaubt, den heiligen Gral gefunden zu haben, machen einen winzige Buchstaben im Kleingedruckten darauf aufmerksam, dass das Zelt “out of stock” ist. Echt jetzt?
Also weiter suchen und the same procedure. Schnell ist das Fass voll, ich hab keine Böcke mehr, aber dummerweise eine Tour in der Pipeline, die ich ohne Zelt schlecht laufen kann.
Augen zu und durch und … es geschehen noch Zeichen und Wunder … Dank des Krümelmonsters in meinem Laptop, dass mir fröhlich Werbung ausspuckt.
Und jetzt schnell sein, denn auch hier ist nicht mehr viel zu wollen. Aber die Trekkinggötter sind mir hold und ich bin 13 Tage später stolze Besitzerin eines neuen Trekkingzeltes aus Fernost.
Yeah, Party
Bevor wir aber zum Zelt kommen, gucken wir uns doch mal kurz meine Ansprüche an:
- es muss eine Kuschelhöhle sein, also kein Trekkingzelt im Dackelgaragenformat
- dennoch möchte ich mich im Zelt bewegen, mich gescheit umziehen und auch mal ein paar Tage Regen aussitzen können, ohne gleich einen Lagerkoller zu bekommen.
- ich möchte kein Zelt, dass mit Trekkingstöcken aufgestellt wird, denn ich kenne mein Talent für windschiefe Aufbauten
- ich möchte eine Apsis, in der ich zur Not kochen könnte
- das Zelt muss unbedingt ein 4-Jahreszeiten-Inner haben, da ich bekennende Frostbeule bin
- ich hasse es, wenn es zieht und daher muss sich nicht nur das Fly so bodennah wie möglich abspannen lassen, das Zelt muss auch eine Bodenwanne haben, die höher ist, als zwei Finger.
- das Zelt sollte sich so auf- und abbauen lassen, dass ich bei Regen zuerst das Groundsheet und das Fly aufstellen kann und dann das Inner nur einhängen muss.
Das Trekkingzelt im Detail
Das Zelt ist ein freistehendes Trekkingzelt von der Firma “3F UL Gear” und nennt sich „Floating Cloud 1“.
Das Fly besteht aus 15D Silikon/PU Ripstop Nylon mit getapeten Nähten, das Inner aus 15D Nylon (4 Jahreszeiten).
Das Inner ist 70 cm breit, 2,10 m lang und 1,10 m hoch. Also genug Platz zum Umziehen, Ausstrecken und Geraffel am Fußende unterbringen. Die Bodenwanne zieht sich ca. 1/4 der Höhe nach oben, so dass Schlafsack und Isomatte definitiv nicht nass werden, falls Fly und Inner sich bei Regen doch mal berühren.
Zusätzlich sind die Ecken der Bodenwanne extra verstärkt. Im Inner gibt es eine kleine Tasche für‘s Handy etc. und an der Decke einen Haken für eine Lampe.
Die Apsis ist 70 cm tief.
Gegenüber der “großen” Apsis gibt es noch eine kleine Apsis mit „Durchreiche“ und eine Lüftung am Außenzelt.
Das Gestänge ist aus Aluminium und aus einem Guss.
Das Zelt kommt mit zusätzlichem Footprint, Reparaturset, 4 Sturmleinen, 10 Heringen und einem wasserdichten Kompressionssack daher.
Die Wassersäule des Zeltes beträgt 5000 mm.
Und jetzt DIE wichtigste Info:
Das Zelt wiegt …
Trommelwirbel …
1446 Gramm und kommt mit einem Preis von 149£ ums Eck.
Fazit und so
Ich bin mächtig gespannt, wie sich das Zelt im Test bewährt und ob mir ein 1-Personen-Zelt mit so kleiner Apsis auch wirklich schmeckt. Gewöhnt bin ich ein großes Tunnelzelt mit riesiger Apsis, in der es problemlos möglich ist, bei schlechtem Wetter zu kochen.
Darüber hinaus habe ich jetzt zwar eine Kuschelhöhle, die die meisten Ansprüche erfüllt, aber ob sich in dem Zelt mehrere Regentage ohne Lagerkoller aussitzen lassen, weiß ich noch nicht so recht. Denn auch hier bin ich ein großes Zelt gewöhnt.
Nachtrag 12.07.23
Inzwischen habe ich das Zelt im hauseigenen Garten Probe geschlafen und auch wenn es mir noch immer gut gefällt, wird es wohl demnächst gehen müssen.
Denn ...
Es gibt nichts Schlimmeres, als morgens die Schlafmaske von der Nase zu nehmen und die Knöppe nicht auf zu kriegen, weil man sich gefühlt in der Umlaufbahn der Sonne befindet.
Ihr wisst, was ich meine, oder?
Ja, nicht hauen, ich habe nicht bedacht, dass es in einem grauen Zelt morgens so richtig hell ist. Hätte ich aber auch wissen können. Schließlich ist unser Mittelalterzelt auch hell 🙈
Und nun denke ich darüber nach, ob ich den Vorteil, dass es abends im Zelt länger hell ist, gut finde oder das Zelt in die Wüste schicke, weil es mich schon am frühen Morgen quält ...
0 Comments